Die Stage 2 auf dem Isla Canela Links-Platz in Huelva war zuerst noch ein absolutes Erfolgserlebnis. Mit vier Runden in den roten Zahlen habe ich mir Selbstvertrauen geholt und obwohl natürlich nicht jede Runde perfekt war, bin ich am Ende vor allem mit dem Druck sehr gut umgegangen. Ich habe auf der Finalrunde gewusst, dass eine zwei oder drei unter Par-Runde notwendig sein wird und nach einem durchwachsenen Auftakt bin ich nach 14 Löchern nur eins unter gewesen. In diesem Moment konnte ich meine Klasse ausspielen und mich mit vier Birdies und einem Score von 69-70-68-67 = 274 Schlägen (-14) und dem geteilten 10. Platz souverän die Qualifikation für die Final Stage erreichen. Ich war schlaggleich mit Nicolai von Dellingshausen und Gregory Bourdy – und auch das war gut für das Selbstvertrauen, mit ehemaligen Tourspielern mithalten zu können.
Mit gutem Gefühl ins Finale
Das Finale der Tourschool oder die Final Stage fand heuer von 11. bis 16. November im Infinitum Golf (Lakes & Hills Courses) in Tarragona statt. Infinitum bedeutet unendlich und so ungefähr fühlt sich diese Woche auch an: Mit sechs Turnierrunden und zwei Proberunden steht man in Summe vor einer wirklich unglaublichen körperlichen und nervlichen Belastung. Ich bin – nach dem guten Abschneiden bei der Second Stage – mit einem sehr guten Gefühl in das „härteste“ Turnier der Welt gestartet und hatte auch steirische Vorbilder vor Augen: Martin Wiegele konnte 2007 dieses Turnier sogar gewinnen, Lukas Nemecz und Matthias Schwab erspielten sich auf diese Art und Weise die Tourkarte. Ich habe auf dem schwereren Hills Course begonnen und bin mit einer 74er-Runde ins Turnier gestartet. Die 68er- und 67er-Runde am Lakes Course waren dann wirklich in Ordnung und damit war ich in den Top-60 und hatte gute Chancen auf den ersten Cut nach vier Runden. Doch erstens kommt es anderes und zweitens, als man denkt: In der vierten Runde ist einfach nichts mehr gegangen und mein langes Spiel war fehlerhaft und mein kurzes Spiel nicht gut genug. Mit einer abschließenden 78er-Runde (sechs über Par) ging meine Saison zu Ende. Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass dieses Scheiß-Jahr damit endlich vorbei ist. Es tut mir leid, aber ich kann mich da nicht zurückhalten. Es war gleich zu Jahresbeginn die Trennung von meiner Freundin, die mir viel Substanz gekostet und die mich etwas aus der Spur gebracht hat. Das mag vielleicht schwer zu verstehen sein, aber es hat mich verunsichert und damit hat alles begonnen. Während des Jahres gab es dann Tage mit sehr guten und guten Leistungen, aber in Summe war es einfach zu wenig.
Kennt ihr übrigens Nhật Quang?
Ihr kennt ihn nicht? Seid ihr sicher? Vielleicht seid ihr sogar mit ihm auf Facebook befreundet… Diese Geschichte war dann noch die Krönung meines Jahres: Meine Accounts auf Facebook und Instagram wurden gehackt und mein Profil hat sich einer dramatischen Wandlung unterzogen. Ein gewisser Nhật Quang hat dort jetzt das Kommando und postet lustige Fotos von medizinischen Operationen… Wie heißt es so schön: Wenns net laft, dann lafts net…
Was aber auf jeden Fall in dieser Saison Kraft, Energie und Selbstvertrauen gegeben hat, das waren meine Familie, meine Freunde, mein Team und meine Partner. Ich weiß, dass ich es ihnen heuer nicht leicht gemacht habe, und dennoch stehen sie wie ein Fels in der Brandung zu mir und glauben an mich. Dafür möchte ich mich auf diesem Wege bedanken. Sie alle waren es, die mir die Kraft geben, es jetzt so richtig anzupacken. Die Saison wurde gut analysiert, die Schlüsse wurden gezogen und der Start zur Vorbereitung für 2024 ist bereits erfolgt.
Dazu werde ich bald einiges berichten können.
In diesem Sinne bedanke ich mich fürs Daumenhalten und wünsche euch allen eine besinnliche Adventzeit.