„Wenns net laft, dann lafts net!“ – das ist ein wenig die Zusammenfassung der letzten Zeit. Im Golfsport ist es schwer mit der Brechstange und oftmals führt das unbedingte Wollen zur Verkrampfung. Man will es zwar dann auch wieder selbst lockerer sehen, aber man möchte ja performen und in seinem Beruf erfolgreich sein. Aus diesem Grund ist der einzige Weg: Trainieren, weiter hart arbeiten und mit der Unterstützung des Teams wieder in die Spur finden.
Durchwachsener Auftakt im St. Mellion Estate
Die erste Runde war wieder ein gutes Beispiel: In Wahrheit war mein Spiel gut, aber im Moment schleichen sich dann oftmals statt vielen Birdies auch höhere Nummern ein. Ein Doppelbogey erhöht dann natürlich den Druck, man sollte noch mehr Birdies spielen und die gehen nicht von der Hand. Im Gegenteil, es fühlt sich so an, als ob ich jedes Birdie zumindest zweimal spielen müsste. Nach der 76er-Runde am ersten Tag ist es natürlich auch klar, dass eine sehr gute zweite Runde folgen muss. Auf diesem Platz sind vor allem die Löcher 1-5 sehr schwer und mit -2 auf diesen Löchern in der zweiten Runde war ich wieder sehr zuversichtlich. Und es kommt halt dann einfach anders: Mit einem Triplebogey auf Loch 5 war die Chance auf den Cut dahin. Die weiteren Löcher habe ich aber gekämpft und am Ende eine Par-Runde nach Hause gebracht.
Heimreise mit Hindernissen
Ich habe mich dann kurzfristig entschlossen, das Wochenende zu Hause zu verbringen und das Sprichwort „Wenns net laft, dann lafts net!“ greift dann manchmal schon über. Ich habe gewusst, dass es knapp werden würde, aber auf meiner Fahrt nach London war leider auf der Höhe von Stonehenge ein Stau von rund einer Stunde – die Kombination aus Stau und der sehr umständlichen Rückgabe des Mietwagens war dann der Grund, dass am Ende 5 Minuten gefehlt haben und ich eine Nacht am Flughafen verbrachte. Ich habe dann aber die Zeit genutzt und den Samstagvormittag mit einer Fitness-Einheit im Hotel verbracht.
Neue Woche – neue Chance
Am Montag ging es dann zu einer kurzen Einheit zu Dominic am Murhof und der Schwung fühlt sich richtig gut an. Es gilt jetzt einfach dieses gute Gefühl zu konservieren und auch auf den Platz zu bringen. Ich weiß, dass ich nur wenige gute Schläge davon entfernt bin und ein kleines positives Erlebnis reicht, dass es wieder in die andere Richtung geht. Am Dienstag in der Früh bin ich dann über Frankfurt nach Edinburgh geflogen und dann ging es mit dem Auto weiter nach Aberdeen. Farmfoods Scottish Challenge supported by the R&A auf dem Newmachar Golf Club in Aberdeenshire ist wieder Neuland für mich. Im Vorjahr habe ich das Turnier nicht gespielt und nach der ersten Runde auf der Anlage kann ich sagen, dass es sich eher um einen Park- als um einen Links-Course handelt, der Wind aber trotzdem seine Angriffsflächen hat. Die Greens und Fairways sind sehr hart, übertrieben schwer ist der Platz aber auch nicht und der Driver ist in dieser Woche seltener gefragt.
Mit 6.134 Meter Länge ist das dann auch leicht verständlich – und noch ein wenig Statistik: Im Vorjahr hat Javier Sainz (ESP) das Turnier mit 11 unter Par gewonnen und der Cut war bei +1. Das heißt ich werde mich auch nicht täuschen lassen, es kann also knackig werden. Unterwegs bin ich diese Woche wieder mit Timon Baltl und wir spielen diesmal auch direkt hintereinander: Ich starte am Donnerstag um 8:45 Uhr auf Loch 10 und Timi folgt um 8:55 Uhr.
Jede Chance nutzen
Für mich ist das auch der Auftakt für einen Marathon, da ich in den nächsten Wochen alle Turniere spielen möchte. Man kann das Glück zwar nicht zwingen, aber man kann und muss einfach jede Chance ergreifen und ich spüre es ja auch, dass nur wenig fehlt. Nächste Woche wird mich dann auch mein Freund Lukas Lautner begleiten und das tut mir sicher auch gut in der aktuellen Situation.
In diesem Sinne freue ich mich auf das Turnier in Schottland und wünsche euch eine schöne Woche. Auf geht’s!